Achtung Spoiler: WordPress gewinnt diesen Kampf… Du willst wissen wie es dazu kommt? Dann solltest du diesen Beitrag lesen.
Allgemein
Entstehung
Zur Geschichte und Entstehung der beiden Content Management Systeme will ich hier nicht viele Worte verlieren. Interessant ist jedoch, dass TYPO3 ein paar Jahre älter ist als WordPress. TYPO3 wurde 1998 als kommerzielles Produkt entwickelt und 2000 das erste mal als öffentliche Version freigegeben. Die erste stabile Version von WordPress wurde im Jahr 2004 veröffentlicht und basiert auf einem älteren System, welches 2001/2002 entwickelt wurde.
Einsatzgebiet
WordPress und TYPO3 haben eigentlich zwei sehr verschiedene Einsatzgebiete. Jedoch werden beide immer häufiger für die Umsetzung von dynamischen Webseiten eingesetzt. Klar sollte man einen Stuhl nicht mit einem Tisch vergleichen, jedoch kann man auf beiden sitzen wenn man möchte.
WordPress wurde als Blog-Software entwickelt und ist es eigentlich immer noch. Natürlich wurde es im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt und erweitert, so dass man heute eigentlich alles damit machen kann was man will. Aber man merkt auch 10 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, dass es ein Blog-System ist. In den nachfolgenden Punkten wirst du erfahren wieso.
Bei der Entwicklung von TYPO3 hingegen wurde der Fokus klar auf die Erstellung von Webseiten gesetzt. Genauer gesagt, von Enterprise-Webseiten. In dem Beitrag hier wirst du erfahren wieso nicht jeder einfach eine Webseite mit TYPO3 umsetzen kann und nur erfahrene Programmierer das komplexe CMS meistern können.
Verbreitung
TYPO3 wurde in Europa entwickelt und ist auch hauptsächlich in Europa verbreitet. Weltweit hat TYPO3 im Jahr 2014 ungefähr einen Marktanteil von 2%.
WordPress wurde in den USA entwickelt, hat sich jedoch extrem gut verbreitet und besitzt heute einen weltweiten Marktanteil von ungefähr 60%. Somit ist es das meistgenutzte CMS der Welt.
Installation
Schon bei der Installation gewinnt WordPress dank seiner einfachen Bedienbarkeit und geringen Fehleranfälligkeit. Nach ein paar Klicks ist die WordPress-Installation erledigt und man kann sich in das Admin-Interface einloggen.
Auch wenn bei TYPO3 die Installation relativ einfach ist, muss man schon zu Beginn manuell einen sogenannte „Sicherheitsdatei“ auf dem Server erstellen. Das heisst, die Person welche die Installation durchführt benötigt Dateizugriff auf dem Server und muss die Kenntnisse haben, wie man dort eine Datei erstellt. In manchen Fällen kann man die Installation gar nicht starten, da die .htaccess-Datei nicht korrekt konfiguriert ist. Dann muss bereits bei der Installation ein Entwickler aushelfen.
Wie du siehst, gewinnt hier WordPress seinen ersten Punkt:
WordPress 1:0 TYPO3
System-Updates
Wer in TYPO3 ein System-Update machen will, braucht Zeit und Nerven. Denn egal ob sich um ein kleines Update (z.B. von Version 4.0.1 auf 4.0.2) oder um ein sogenanntes Major-Update (z.B. von Version 3.0 auf 4.0) handelt, der Update-Prozess besteht aus einigen umständlichen Schritten, die im Normalfall nur ein Entwickler durchführen kann: Zuerst muss man die neuen Core-Dateien auf der offiziellen TYPO3-Webseite runterladen, manuell auf den Server kopieren und damit die alten Dateien überschreiben. Danach muss man sich über das sogenannte „Install-Tool“ einloggen, welches nur aufgerufen werden kann, wenn man die schon bei der Installation erwähnte „Sicherheitsdatei“ auf dem Server erstellt. Danach muss man sich durch diverse Schritte (die zum Teil sehr unverständlich formuliert sind) klicken, um auch die Datenbank und den Rest der Installation auf den neusten Stand zu bringen. Erst wenn alle Schritte korrekt durchgearbeitet sind, ist das Update erledigt.
Ein WordPress-Update kann komplett ohne Kenntnisse von Servern und Programmiersprachen erledigt werden. Dazu muss man sich lediglich in das Admin-Interface einloggen und wird bereits auf dem Startbildschirm darauf aufmerksam gemacht, dass ein Update zur Verfügung steht. Durch Klick auf diesen Link (oder den Navigationspunkt „Aktualisierungen“) gelangt man auf eine Seite, auf der man über einen Button „Aktualisiere jetzt“ den Update-Prozess starten kann. Wenn dieser beendet ist, ist auch das Update erfolgreich erledigt.
Zusätzlich muss ich noch erwähnen, dass es für WordPress diverse Gratis-Applikationen gibt, über die man zentral das Aktualisieren von beliebig vielen WordPress-Installationen überwachen und durchführen kann. So kann man also beliebig viele Installationen (unabhängig auf welchem Server sie installiert sind) mit nur einem Klick auf den neusten Stand bringen.
Auch hier ist WordPress der klare Sieger und gewinnt gleich 2 Punkte. Einen für die das einfache Update und einen für die zentrale Verwaltung der Updates:
WordPress 3:0 TYPO3
Konfiguration
In WordPress kann man sehr viele Einstellungen und Konfigurationen bequem und ohne Programmierkenntnisse über das Admin-Interface machen. Auch gibt es viele kleine Plugins, welche noch mehr Menupunkte für die Konfiguration zur Verfügung stellen. Alles was nicht über das Standard-Interface oder über Plugin-Interfaces konfiguriert werden kann, kann über spezielle PHP-Dateien gesteuert werden, Dazu braucht man jedoch ein wenig PHP-Kenntnisse. Für die meisten Fälle findet man fertige Code-Schnipsel im Internet, welche einfach in die jeweilige Datei einfügt werden kann.
In TYPO3 werden die meisten Konfigurationen über das sogenannte TypoScript getätigt. TypoScript ist eine Art „Beschreibungssprache“, mit der man TYPO3 mitteilen kann, wie es unter welchen Umständen funktionieren soll. Ich würde gerne sagen, dass man hier „lediglich“ Programmierkenntnisse benötigt, jedoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass auch ein Programmierer nicht immer problemlos mit TypoScript arbeiten kann. Der grosse Nachteil gegenüber einer Konfiguration über PHP liegt hier klar bei der fehlenden Logik, dem speziellen Syntax und den Einschränkungen. Während man in PHP fast uneingeschränkt alles machen kann wie man es möchte, muss man sich bei TypoScript erst durch die Dokumentation kämpfen und sich dann die gewünschte Lösung regelrecht erkämpfen.
Sorry TYPO3, auch hier geht der Punkt an WordPress:
WordPress 4:0 TYPO3
Themes
Themes sind fertige „Pakete“, welche das Design und die Logik einer Website oder eines Blogs beinhalten. Diese können dann einfach im jeweiligen CMS installiert und konfiguriert werden, und schon hat man eine fertige, wenn auch nicht individuelle Lösung.
Wer ganz schnell und relativ günstig eine Webseite oder einen Blog haben möchte, ist mit WordPress gut bedient. Für WordPress gibt es unzählige Anbieter die tausende von fertigen und günstigen Themes anbieten. Es gibt für fast jeden Einsatzzweck hunderte fertige Themes, man muss dieses lediglich kaufen (erhältlich ab $16 aufwärts), im WordPress installieren, aktivieren und schon kann man loslegen mit dem Abfüllen der Inhalte.
Für TYPO3 gibt es nur sehr wenige fertige Themes und diese sind auch nicht einfach zu installieren. Da ich selber noch nie ein TYPO3-Theme installiert habe und sich der Aufwand meiner Meinung nach nicht lohnt, werde ich diesen Punkt hier nicht weiter erläutern.
WordPress 5:0 TYPO3
Erweiterungen
Erweiterungen sind die wichtigsten Elemente eines CMS. Mit diesen erweitert man die Standardfunktionalität des Systems, ohne dass man mit dem Kern in Berührung kommt.
TYPO3 bietet eine umfangreiche Bibliothek (Repository) mit Erweiterungen (in TYPO3 „Extensions“ genannt) an. Über das Admin-Interface kann das Repository durchsucht werden und mit wenigen Klicks die jeweilige Extension installiert werden. Jedoch muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Qualität der Extensions nicht immer optimal ist. Es gibt viele Erweiterungen die veraltet sind oder schlicht weg nicht funktionieren. Jede Extension hat zwar einen Status (z.B. stabil, alpha, beta usw.), jedoch verbringt man hier auf jeden Fall viel Zeit damit, die richtige Extension zu finden und auszuprobieren.
WordPress bietet eine viel grössere Auswahl an Erweiterungen (in WordPress „Plugins“ genannt) an. Die genauen Zahlen kenne ich nicht, aber es sollen bis zu 6x mehr sein als bei TYPO3. Auch hier können die Plugins bequem über das Admin-Interface durchsucht und installiert werden. Anders als bei TYPO3 erfährt man hier dank Erfahrungsberichten von anderen Benutzern bereits vor der Installation vieles über das Plugin und dessen Funktionalität. Auch die unterstützten Versionen werden aufgelistet.
WordPress 6:0 TYPO3
Sprechende URLs
WordPress bietet standardmässig bereits die Funktionalität für sprechende URLs (sogenannte Permalinks) an. Diese müssen nur noch über die Einstellungen aktiviert werden.
In TYPO3 muss man sich sprechende URLs hart erkämpfen. Man benötigt dazu eine komplexe Extension und Programmierkenntnisse. Die Extensions sind leider sehr schlecht dokumentiert und relativ umständlich über PHP- bzw. XML-Dateien zu konfigurieren.
Ganz klar:
WordPress 7:0 TYPO3
SEO
TYPO3 bietet leider kaum SEO-Funktionalität. Es gibt ein paar Felder für die Meta-Daten, diese müssen aber durch einen Programmierer in die Ausgabe eingebunden werden. Es gibt leider auch kaum Extensions welche die SEO-Funktionalität umfangreich erweitern. Es gibt Plugins für die vereinfachte Eingabe von Meta-Daten und ein paar Sitemap-Generatoren, welche jedoch teilweise schwer zu konfigurieren sind.
Für WordPress gibt es mehrere fast perfekte SEO-Plugins, welche sich um alles kümmern und einfach einzubinden sind. Eines der beliebteste Plugins ist WordPress SEO by Yoast mit über 14 Millionen Downloads. Es ist umsonst und bietet extrem viele nützliche Features an, wie automatische Sitemap-Generierung, Inhalts-Analyse, alle wichtigen Meta-Daten, Social-Media-Integration, Canonical-Tags und vieles mehr.
Also gewinnt WordPress auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung:
WordPress 8:0 TYPO3
Mehrsprachigkeit
Da das Admin-Backend in TYPO3 und WordPress in unzähligen Sprachen verfügbar ist, werde ich in diesem Punkt lediglich auf die Mehrsprachigkeit des Frontends eingehen.
WordPress bietet standardmässig keine Mehrsprachigkeit für Inhalte in verschiedenen Sprachen. Obwohl dies ärgerlich ist muss man bedenken, dass WordPress lediglich ein Blog-System ist, und die Inhalte eines Blogs meistens nur in einer Sprache abgefüllt werden. Heisst das jetzt, dass man mit WordPress keine mehrsprachigen Webseiten bauen kann? Nein! Dank der kostenpflichtigen Erweiterung WPML, kann man auch in WordPress alle erdenklichen Inhalte in so vielen Sprachen anbieten wie man möchte. Das Plugin ist gut dokumentiert und sehr einfach zu bedienen und zu konfigurieren. Für den Einsatz von WPML sind auch keine Programmierkenntnisse nötig, da fast alles über das Admin-Interface konfiguriert werden kann.
In TYPO3 ist es ohne Erweiterungen möglich, mehrsprachige Webseiten umzusetzen. Leider werden auch die Sprachen in TYPO3 über TypoScript gewohnt umständlich konfiguriert.
Bei diesem Punkt steht es unentschieden. WordPress bietet die Funktionalität nur durch ein Plugin an, dieses ist jedoch einfach und gut zu bedienen. TYPO3 bietet die Funktionalität zwar standardmässig an, ist jedoch relativ umständlich zu bedienen. Also:
WordPress 9:1 TYPO3
Online-Shops
Oft wird ein CMS auch gerne als komplettes Shop-System eingesetzt. Doch eignen sich Wordpress oder TYPO3 überhaupt dafür?
Für TYPO3 stehen eine Handvoll Shop-Extensions zur Verfügung. Zu den bekannteren zählen tt_products und Multishop. Beide Erweiterungen bieten ungefähr die selben Funktionalitäten und sind relativ einfach zu installieren. Die meisten Konfigurationen werden (wie bei TYPO3 üblich) über TypoScript gesteuert und über das Admin-Backend können Attribute und Produkte verwaltet werden. Für einfache Shops, welche keine speziellen oder komplexen Anforderungen haben, sind die beiden Extensions gut geeignet. Sobald man jedoch grössere Anpassungen an dem Standardumfang machen muss, kann dies sehr zeitaufwendig und umständlich werden.
Wie bei den meisten Erweiterungen, bietet WordPress auch bei Shop-Systemen eine deutlich umfangreichere Auswahl. Dominiert werden die Shop-Plugins für WordPress von WooCommerce. Dieses Plugin ist umsonst und bietet eigentlich alles an, was ein Online-Shop benötigt. Es ist sehr einfach zu bedienen und die meisten Bereiche des Plugins können bequem über das Admin-Interface konfiguriert werden. Wie auch für WordPress selber, gibt es für WooCommerce auch eigene Themes und Plugins (einige auch kostenpflichtig), die genau so einfach installiert und konfiguriert sind, wie die von WordPress selber. Dank diesen Plugins und Themes hat man auch sein eigenes Shop-System in kurzer Zeit installiert, erweitert und abgefüllt.
Dank WooCommerce und der umfangreichen Auswahl an kleineren Shop-Plugins, gewinnt WordPress auch hier einen Punkt:
WordPress 10:1 TYPO3
Entwicklung von Extensions
Nachdem ich einige wichtige Erweiterungen erwähnt habe, möchte ich nun auch ein paar Worte der Entwicklung von eigenen Plugins und Extensions widmen.
In WordPress kann man sehr einfach eigene Plugins entwickeln. Es gibt viele Funktionen die den Entwickler dabei unterstützen und eine umfangreiche Dokumentation. Man benötigt in den meisten Fällen keine eigene Datenbank-Tabellen und Felder, da der grösste Teil auf den bereits vorhandenen Elementen aufgebaut ist (Optionen, Post-Types und Taxonomies). Was jedoch selber programmiert werden muss, sind die Formulare für die Eingabe von Daten in Backend und das Speichern deren in der Datenbank. Dafür stehen jedoch viele Funktionen und Helfer zur Verfügung, genau so wie für die Ausgabe in der Front. Es gibt auch eine sehr grosse Auswahl an Plugins, mit welchen man einfach neue Felder einem eigenen Plugin hinzufügen kann.
Für TYPO3 gibt es eine interessante Extension (Extension Builder), welche die Erstellung von eigenen Erweiterungen vereinfacht. Zwar benötigt man im Normalfall für eigene Erweiterungen auch eigene Datenbank-Tabellen, diese werden jedoch vom Extension Builder automatisch erstellt. Anders als in WordPress, kann man mit dem Extension Builder einfach komplette Backend-Formulare inklusive der Speicherung in der Datenbank generieren. In den meisten Fällen muss man sich danach nur noch um die Ausgabe auf der Webseite kümmern. Der Extension Builder ist jedoch relativ fehleranfällig und man muss bei Anpassungen einige Punkte beachten. Eigene Extensions können auch ohne den Builder erstellt werden, dies ist jedoch unnötig umständlich.
Auch hier möchte ich beiden CMS einen Punkt vergeben, da man für beide relativ einfach Erweiterungen entwickeln kann:
WordPress 11:2 TYPO3
Standardfunktionalität erweitern
Oft ist es auch möglich die Standardfunktionalität ohne Plugins oder Extensions anzupassen oder zu erweitern.
TYPO3 bietet für solche Eingriffe das umständliche TypoScript an und auch damit sind die Möglichkeiten relativ eingeschränkt. Zusätzlich ist es seit Version 6.2 möglich, einzelne Core Klassen zu überschreiben.
WordPress hingegen bietet für genau diesen Zweck eine riesige Anzahl sogenannter Hooks an. Mit Hooks kann man eigene Funktionalitäten an bestimmten Punkten des Systems einschleusen und somit die Kernfunktionen von WordPress anpassen, ohne direkt mit dem Kern in Berührung zu kommen. Hooks werden über Themes oder Plugins in das System eingebunden und bestehen aus PHP-Code. Somit ist man relativ frei und nicht so sehr eingeschränkt wie z.B. in TypoScript.
Wenn es um die Erweiterung von Kernfunktionen geht, gewinnt ganz klar WordPress:
WordPress 12:2 TYPO3
Inhalte
WordPress bietet standardmässig lediglich ein Textfeld an, mit dem man Bilder, Texte, Tabellen und Listen erstellen kann. Auch hier merkt man wieder ganz klar, dass WordPress eine Blog-Software ist und eigentlich nicht entwickelt wurde, um komplexe Inhaltselemente darzustellen. Komplexe Inhaltselemente, verschiedene Inhaltsbereiche oder redaktionelle Einschränkungen sind lediglich über Plugins oder sogenannte Widgets möglich, wenn überhaupt. Es gibt viele Plugins mit denen man sich komplexere Inhaltselemente „zusammenklicken“ kann, jedoch sind die meisten nicht optimal bedienbar und oft unübersichtlich.
TYPO3 bietet zusammen mit der bekannten Extension DCE (Dynamic Content Elements) die Möglichkeit an, verschiedene Seitenlayouts (z.B. eine Inhaltsseite mit Sidebar und Footer) und komplexe Inhaltselemente zu erstellen, welche die Eingabe von Inhalten sehr einfach gestaltet. Ausserdem kann der Aufbau der Seite sehr gut gesteuert werden, indem man die Inhaltselemente auf einzelne Bereiche eines Seitenlayouts beschränkt (z.B. einen „Teaser“ kann man lediglich im Sidebar-Bereich einfügen).
Da ich persönlich den Einsatz von komplexeren Inhaltselementen bei einem CMS erwarte, gewinnt hier TYPO3 einen Punkt, WordPress muss das erste Mal leer ausgehen:
WordPress 12:3 TYPO3
Dynamische Inhalte
Neben normalen Inhalten müssen auf Webseiten oft dynamische Inhalte angezeigt werden. Zum Beispiel sollten auf der Startseite automatisch immer die aktuellsten fünf News-Beiträge angezeigt werden, auch wenn diese im Admin-Backend nicht direkt auf der Startseite hinzugefügt werden. Um den Einsatz einer spezifischen Erweiterung (bei diesem Beispiel also ein News-Modul) geht es in diesem Punkt nicht.
In TYPO3 werden dynamische Inhalte oft als Seiten angelegt und diese dann durch eine Erweiterung oder TypoScript auf der Front angezeigt. Das heisst, entweder man benötigt eine Extension für die Darstellung oder man konfiguriert die Ausgabe so gut wie möglich mit TypoScript.
Wenn in WordPress dynamische Inhalte eingebunden werden müssen, kann man diese einfach als sogenannte Post-Types definieren und dann mit einem kleinen Code-Snippet, einem Shortcode oder Plugin im Theme auf der Front anzeigen. Da jedem Post-Type-Element ein Datum hinterlegt werden kann, eignen sie sich also auch gut für News-Beiträge und ähnliches.
Dieser Punkt geht klar an WordPress:
WordPress 13:3 TYPO3
Bedienbarkeit
Das Backend von WordPress wird laufend aktualisiert und auf dem neusten technischen Stand gehalten. Es ist sehr schnell,übersichtlich und dank vielen AJAX-Funktionalitäten sehr angenehm zu bedienen. In der Zwischenzeit sind die meisten Bereiche des Backends auch responsive, das heisst, man kann es auch auf dem Handy oder Tablet relativ gut bedienen.
Im Vergleich zu WordPress ist das Backend von TYPO3 leider sehr veraltet und schon lange nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Dementsprechend muss leider auch die Bedienbarkeit darunter leiden, denn viele Buttons und Interaktionen sind nur schwer zu bedienen.
Auch bei der Bedienung setzt sich WordPress klar gegen TYPO3 durch:
WordPress 14:3 TYPO3
Support / Dokumentation
Wer bei einem der beiden CMS auf ein Problem stösst oder eine Frage hat, findet sehr viele Tutorials, Tipps, Beispiele und Fehlerbehebungen im Internet. Sowohl WordPress als auch TYPO3 sind gut dokumentiert, wenn auch die Dokumentation von WordPress übersichtlicher und umfangreicher ist. In unzähligen Foren und Blogs kann man sich austauschen und viele Informationen nachlesen. Es gibt auch für beide Systeme unzählige Bücher, mit welchen man sein Wissen erweitern kann.
Das ist der Vorteil eines Open-Source-CMS: Man findet sehr viele Informationen im Internet oder in Büchern. Darum punkten hier beide Systeme:
WordPress 15:4 TYPO3
Fazit
Tja, obwohl WordPress ursprünglich für Blogs entwickelt wurde, ist es in der Zwischenzeit auch für Webseiten und Online-Shops sehr gut geeignet. Dank seiner guten Bedienbarkeit, der guten Verbreitung und den quasi unendlichen Möglichkeiten das System zu erweitern, schlägt es TYPO3 ganz klar. Denn selbst den grössten Nachteil von WordPress, das Fehlen von komplexen Inhaltselementen, kann man relativ gut mit einem der unzähligen Plugins umgehen.
TYPO3 ist kein schlechtes CMS. Es hat auch seine stärken und man kann damit Webseiten umsetzen. Doch es ist leider hoffnungslos veraltet und das spürt man fast überall.
Dieser Beitrag spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wieder, denn jeder hat andere Anforderungen an ein CMS. Schlussendlich muss jeder für sich entscheiden, welches CMS für welchen Einsatz am besten geeignet ist.
Welche Erfahrungen hast du mit verschiedenen Content Management Systemen gemacht und was würdest du empfehlen?
Es ist ein harscher Vergleich zwischen zwei Systemen die man eigentlich nicht vergleichen sollte. Natürlich ist TYPO3 komplexer und nicht gerade anfängerfreundlich, aber es handelt es sich ja auch um ein Enterprise CMS! Will man sich ohne viel Hintergrundwissen eine kleine Seite zusammenklicken ist WordPress wohl nicht verkehrt, will man jedoch größere Projekte umsetzen bei denen Perfomance, Skalierbarkeit usw. wichtiger sind, dann kommt man nicht drum herum ein entsprechend komplexes System zu verwenden.
Hallo Daniel, danke für deinen Kommentar. Wenn ich jedoch lese was du geschrieben hast, scheint es mir, dass du den Beitrag nur überflogen hast. Denn ich habe zu Beginn klargestellt, dass man einen Tisch eigentlich nicht mit einem Stuhl vergleichen könne, da die Einsatzgebiete zu unterschiedlich sind. Ich habe auch erwähnt, dass es sich bei TYPO3 definitiv um ein Enterprise-CMS und bei WordPress um ein Blog-System handelt. Jedoch finde ich es unter den heutigen Umständen abgebracht, WordPress und TYPO3 gegenüber zu stellen, da sie immer häufiger für die selben Dinge „missbraucht“ werden. Situationsbedingt ist dieser Vergleich, wenn auch die ursprünglichen Systeme für andere Einsatzgebiete entwickelt wurden, also vollkommen angebracht.
Auf den Punkt gebracht. Je nach Blickwinkel natürlich. Ich selber arbeite als Freelancer mit beiden Systemen sehr gerne. Je nach Anforderung kommt das eine oder andere zum Einsatz. Die Verglichenen Punkte entsprechen weitgehend auch meinen Erfahrungen. Ich denke jedoch aus Ihrem Vergleich entnehmen zu können das Ihnen TYPO3 nicht gerade sympathisch ist, der Beitrag könnte potentielle Anwender eher abschrecken. Ich stimme Ihnen zu, die Lernkurve ist enorm steil und mancher verliert sich auf diesem Weg. Was aber mit Typoscript ua. auf Seitenebene machbar ist konnte ich bisher mit keinem getesteten CMS umsetzen.
WordPress ist KEIN CMS. Von daher ist der Vergleich völlig unzulässig. Und das TYPO3 veraltet ist, ist eine Behauptung, aber keine Tatsache. Außer man arbeitet noch mit Version 3 oder 4 .
Zitat:
„Wer in TYPO3 ein System-Update machen will, braucht Zeit und Nerven. Denn egal ob sich um ein kleines Update (z.B. von Version 4.0.1 auf 4.0.2) oder um ein sogenanntes Major-Update (z.B. von Version 3.0 auf 4.0)“
TYPO3 wählt einen völlig anderen Ansatz als WordPress und ist eben keine Lösung für jemanden der eben mal schnell bloggen will.
Hallo Sandro, danke für deinen Kommentar!
WordPress ist sehr wohl ein CMS. Oder kann man mit WordPress keine (Blog-)INHALTE verwalten? 😉 Nur weil es nicht entwickelt wurde um umfangreiche hierarchische Seiten aufzubauen, heisst das nicht, dass es kein CMS ist… Inhalte sind Inhalte und somit ist es ein CMS.
Ausserdem scheinst du den Abschnitt „Einsatzgebiet“ dezent übersprungen zu haben, denn ich selber habe gesagt „Klar sollte man einen Stuhl nicht mit einem Tisch vergleichen, jedoch kann man auf beiden sitzen wenn man möchte.“.
TYPO3 war zum Zeitpunkt des Blogeintrages sehr wohl veraltet, da der Core seit Jahren mitgeschleift wird. Nur weil die Oberfläche ein wenig optimiert wurde und ein neues MVC-Framework eingeführt wurde, heisst das nicht, dass das ganze CMS auf dem neusten Stand ist.
Du willst also sagen, nur weil TYPO3 einen anderen Ansatz verfolgt, ist das umständliche Updaten gerechtfertigt? Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Mehr ist die Tatsache ein weiterer Beweis dafür, dass TYPO3 ein wenig in die Jahre gekommen ist.
Mann könnte auch Drupal mit Typo3
vergleichen, es würde zum gleichen
Ergebniss führen, Drupal gewinnt. Die
Welt um Typo3 ist eine eigene Religion
geworden, das langjährige Typo3-Nutzer
die enorme Zeit in das erlernen von
Typo-Script investierten, sich mit jeglicher
Kritik schwer machen ist verständlich, aber
Typo-Script ist keine Porgrammiersprache und
statt die Energie darauf zu verschwenden,
lernt lieber eine neue Power-Sprache wie
Ruby inkl. Ruby on Rails oder was über
Software-Architektur und Design-Patterns,
denn das Wissen und Können richtiger
Programmierer geht durch längeres
Typo-Scripting komplett verloren. In den
Java-Cms-Welten wird so was mit
Xml-Updates und Xsl(t) geregelt, wo das
erlernte auch für andere Sprachen oder
Cm-Systeme benutzbar ist. Auch in der
Php-Welt gibt es Beispiele ( Magento ) für
reine Xml-Updates, welche Konfigs
beeinflussen. Ich meine ich habe mit TS
gearbeitet und war weder begeistert, da
einfache Sachen unnötig verkompliziert
wurden und zweitens mit anderen
TS-Tüfftlern konnte man weder über Reverse of Controll, noch über Rpc, noch über Persistierung der Daten
und Orm, Webware-Deployment, noch sonstige
Software-Engeeniring-Storys reden –
nur geheime Typo-Script-Hacks. Leute „TS“
macht definitiv schlechte Web-Programmierer
von euch und die braucht man um wirkliche
Enterprise-Lösungen zu stemmen, da würde
ich jeden Kunden zu Java-Produkten raten
oder auch Drupal aus der Php-Welt. Und für
einfache Websites reicht WP vollkommen aus, sogar .
Es ist viel zu viel Marketing und Religion in
und um Typo3 gepusht.
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